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Warum DOPPIK anstatt KAMERALISTIK?

Der deutsche Unternehmensberater Thomas Monke setzt sich in seinem Beitrag "Vor- und Nachteile der Doppik für das öffentliche Haushalts- und Rechnungswesen" [pdf-Datei, 17 Seiten, Dresden und Berlin 2013, Webseite: http://www.thomasmohnke.com/artikel.php] intensiv mit dieser Frage auseinander.

 

Ich erlaube mir, nachstehend seine Erkenntnisse stichwortartig wiederzugeben:

Vorteile der Doppik:

 

1. Mehr Transparenz im Hinblick auf die Verschuldung

2. Reduzierung der Schattenhaushalte

3. Vollständige Vermögensdarstellung

4. Übersicht über die Gesamtverschuldungslage

5. Abbildung von Finanzderivaten

6. Einhaltung von Schuldengrenzen

7. Einbeziehung öffentlicher Unternehmen in den Gesamtabschluss

8. Mehr Generationengerechtigkeit

9. Bringt bessere Entscheidungsgrundlage für Politik und Verwaltung

10. Kein Dezemberfieber mehr

11. Abschreibungen geben Ressourcenverbrauch wieder

Nachteile der Doppik:

 

1. Möglicher Widerstand in der Kommunalverwaltung (in Politik und Verwaltung)

2. Hoher Aufwand für die Einführung und für Vermögensbewertung

3. Unterschiedliche Rückstellungsregelungen

4. Einbeziehung öffentlicher Unternehmen (noch) nicht verpflichtend

5. Kreditbeschaffung könnte schwieriger und teurer werden, weil nun die Banken bessere Einsicht hätten

 

 


Zusammenfassung: 11 Vorteilen stehen 5 mögliche Nachteile gegenüber. Und dabei wiegt ein Vorteil besonders schwer:

  • Abbildung von Finanzderivaten!

Spätestens 2020 wird dann offenbar werden, welche Gemeinden und welche Länder in welcher Weise mit welchem Erfolg gezockt hatten.

 

Sei es, wie es sei! Die Einführung des Neuen Rechnungswesens in den österreichischen Gemeinden ist nicht mehr aufzuhalten!

Die Kernelemente des Neuen Kommunalen Rechnungswesens

Das "Drei-Komponenten"- Modell (auch "Triade" genannt) besteht aus der 

  • VERMÖGENS-RECHNUNG

 

  • ERGEBNISRECHNUNG

 

  • FINANZRECHNUNG

Die Darstellung dieser Kernelemente auf Österreich bezogen

 

Die Erfolgsbilanz (= Ergebnisrechnung) zeigt als Saldo den Gewinn oder Verlust. 

Achtung:

Bei uns wird dieses Ergebnis als

"NETTOERGEBNIS"

bezeichnet, mit den Vorzeichen + (Gewinn) und - (Verlust).

 

Gut gewirtschaftet wurde, wenn das Ergebnis zumindest ausgeglichen ist.

 

Die Vermögensbilanz ist eine Zeitpunktrechnung. Sie zeigt in der Aktiva das Vermögen und in der Passiva das Eigenkapital und das Fremdkapital.

 

Gleichbedeutende Begriffe sind:

a) für Aktiva:

 - Vermögen

 - Mittelverwendung

 - Investition

 

b) für Passiva:

 - Kapital

 - Mittelherkunft

 - Finanzierung

 

Es gilt immer folgende Gleichung:

AKTIVA = PASSIVA

 

Die dritte Komponente ist die Finanzierungsrechnung.

Diese Form gibt es in privaten Unternehmen nicht!

Sie zeigt die Ein-und Auszahlungsströme (Cash-flow) der Gemeinde.

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